Vergangenes Wochenende nahmen drei Apnoe Athleten aus drei Ländern Abschied vom Eistauchen. Mit dabei Nik Linder aus Freiburg, der seit drei Jahren ohne Tauchgerät unter Eis taucht.
An diesem Wochenende trafen sich Peter Colat aus der Schweiz, Andreas Pap aus Serbien und Nik Linder mit ihren Teams im Österreichischen Kärnten am Weissensee. Der Weissensee und die dortigen Organisatoren „Yachdivers“ wurde in den letzten Jahren zum Eldorado der Apnoetauchszene unter Eis.
Peter Colat wollte den Weltrekord im „Streckentauchen unter Eis mit Flosse“ brechen, Andreas Pap kämpfte um seinen Titel „tiefster Mensch unter Eis“ und Nik Linder nahm sich den Rekord „Streckentauchen unter Eis ohne Flosse“ vor.
Bereits am vergangenen Mittwoch sind die Athleten, Sicherungstaucher, Schiedsrichter, Medizinischen Betreuer und Medienvertreter angereist. Zunächst musste der Zustand der Eisdecke geprüft und in Absprache mit den Sicherungstauchern und Athleten, geeignete Stellen für die Rekordversuche gefunden werden. Das geplante Training am Donnerstag wurde abgesagt, weil das Eis zu nass war und die Bedingungen zu schlecht für einen Versuch.
Am Freitag um 11:30 war es dann soweit, an diesem Trainingstag hatte Nik Linder vom Apnoeteam des Tauchcenter Freiburgs bereits den ersten Rekordversuch geplant. Er wollte dabei den bestehenden Rekord leicht überbieten – 75m musste er dafür ohne Flossen unter einer Eisdecke tauchen. Nach einigen Atemübungen ließ er sich ins 2 Grad kalte Wasser fallen und tauchte innerhalb von 1:26 die Strecke von 77m. Im Loch aufgetaucht, musste er nur noch das offizielle Protokoll ( Maske vom Gesicht nehmen, mit den Fingern ein o.k. Zeichen formen und deutlich „I´m o.k.“ sagen ). Nur wer dieses Protokoll innerhalb von 15 Sekunden nach dem Auftauchen macht – bekommt die weiße Karte für den gültigen Versuch.
30 Sekunden nach dem Auftauchen durfte Nik Linder jubeln, der Rekord war gebrochen. Einen Tag später war der zweite Rekordversuch für Nik Linder und die ersten Versuche für Peter Colat und Andreas Pap angesetzt.
Mit dem ersten Weltrekord in der Tasche konnte Nik Linder den zweiten Versuch locker angehen. Nach 1:39 min tauchte er im letzten Loch auf. Mit 84m konnte die Rekordmarke noch mal kräftig überboten werden. Auch Peter Colat konnte nach einem Tauchgang mit Flosse jubeln – mit 150m unter Eis hat er den Weltrekord in der Kategorie mit Flosse gebrochen. Die Sicherheit spielte eine große Rolle. Sowohl Nik Linder, als auch Peter Colat wurden von erfahrenen Tauchern auf Bonex Scootern begleitet.
Andreas Pap tauchte 65 m in die Tiefe des Weissensees und wurde der „Tiefste Mensch unter Eis“.
Alle drei Athleten haben bereits vor dem Event klar gemacht, dass es sich um die letzten Rekordversuche unter Eis handeln würde.
Bilder von Holger Hambrecht